Freitag, 17. April 2015

Auf Java aber noch nicht am Ziel

Das Ende ist nah, das Ende ist nah, das Ende ist nah. Man musste kein Hinduist sein, um Mantras zu rezitieren, nach 30 Stunden in einem indonesischen Bus. Zwischen Mülleimer und Schornstein machten wir es uns bequem. Hauptsache nah am Rettungsboot.

Wieder begann die Sonne glutrot zu versinken. Beim nächsten Blick war es finster und wir sind auf einer Art Autobahn. Schlaf? Ohnmacht? Die Grenzen waren längst nicht mehr auszumachen. Uns empfing der nächste Wahnsinn, Verkehr viel zu schnell für unsere übermüdeten Augen, rasende Lichter, dröhnende Motoren, von allem zu viel und doch nicht mehr in der Lage eine Reaktion hervorzurufen.

Wir kamen an und sahen Roomscape Garten Möbel. Irgendwo in Jakarta. Kommentarlos stiegen wir aus, die Freude darüber würde folgen. Vielleicht. Unser Fahrer holte ein Taxi herbei, es war uns gleich wie viel er dafür bekäme oder was das für Konsequenzen für unseren Geldbeutel hätte. Wir zeigten ihm die Notiz, die wir noch bei klarem Verstand angefertigt hatten (im letzten Leben), mit der die Straße und dem von uns ausgesuchten Hostel.

Er kannte beides und nannte seinen Preis. Mit letzter Kraft schaffte ich es dem Fahrer zu verdeutlichen, was ich von seinem ersten Angebot hielt. Ein verächtliches Schnauben war zwar nicht meine Intension, brachte die Message aber deutlich rüber. Irgendwie sank der Preis von 20 auf sieben Dollar, jaja, mein Dank grenzte an Hysterie, ich zeige das aus Prinzip nicht so deutlich, bitte nicht falsch verstehen. Wir wurden durch diese Stadt gefahren, Lichter, Geräusche, Gerüche, es war uns weniger als scheißegal.

Wir kamen an, zahlten das Taxi, bekamen ein Zimmer, irgendwas huschte hinfort, als wir das Licht anschalteten und ein rachitischer Ventilator seinen Alibidienst aufnahm. Wir kamen aus Jambi, hatten inklusive Taxi statt der angekündigten maximal 24 über 34 Stunden Fahrt hinter uns, uns störte nichts mehr. Die Dusche war ein Becken mit einer im besten Falle rostbraunen Flüssigkeit, wir schütteten sie uns im bereit gestellten Eimerchen über den stinkenden Leib und waren danach immerhin so erfrischt, dass wir noch feststellen konnten, dass das Eimerchen rosa und herzförmig war.

Es braucht so wenig um Glücksgefühle hervorzurufen. Alles ist relativ. Wir waren angekommen, bekamen etwas zu essen, fanden ein kaltes Bier und waren eingeschlafen, sobald unsere Köpfe die Kissen berührten. Vielleicht auch schon vorher. Wer weiß das schon so genau.

Moloch Jakarta?

Die indonesische Hauptstadt ist der größte Ballungsraum in Südost-Asien. Jakarta ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Indonesiens. Doch zumindest von Letzterem sahen wir wenig.

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