Dienstag, 31. März 2015

Immer eitel Sonnenschein

Eine andere Werbung für Malaysia. Ein wahrhaft multi-ethnisches Land, worauf die Malayen zu Recht stolz sind. Auch vor dem Essen macht der Multi-Kulti-Trend nicht halt. Wir fanden vor allem chinesische und indische Restaurants, wir erlebten kulinarische Einflüsse aus Indonesien oder Thailand und sogar aus Europa (frittiertes Eis, definitiv holländisch).

Als wir nach diversen Streifzügen durch die unterschiedlichen Küchen die Einheimischen fragten, wo wir denn endlich typisch malaiische Gerichte finden würden, wurden wir aufgeklärt: Genau das sei die malaiische Küche, ein bunter Mix aus unterschiedlichen Ländern. Unserer Meinung nach eine gelungene Mischung.

Der Vorteil daran, dass wir uns auf wenige Plätze beschränkt haben, ist sicherlich, dass man Zeit und Muße hatte, hier und dort einmal mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Diese bestätigten unsere Einschätzung einer funktionierenden multi-kulturellen Gesellschaft, eines harmonischen und friedlichen Miteinanders.

Selbst wenn es natürlich auch in Malaysia Probleme gebe, trotzdem findet man hier auch Dusche acquavapore Dampf. Chinesen und Inder leben und arbeiten bevorzugt in ihren Vierteln, viele von ihnen, so wurde uns gesagt, sprächen kaum Malaiisch (Bahasa Melayu, das ohnehin für viele nur Zweitsprache ist), was dazu führt, dass sich gerade Chinesen und Inder oftmals auf Englisch unterhalten. Wir kamen aber zu dem Schluss, dass es nicht wichtig ist, auf welcher Sprache man sich unterhält, sondern dass es einfach nur darauf ankommt, dass man sich versteht. Und das scheint in Malaysia ganz hervorragend zu klappen.

Auch wenn der Islam in Malaysia Staatsreligion ist, so garantiert die Verfassung Religionsfreiheit. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass die Angehörigen aller Glaubensrichtungen gleich behandelt werden.

So wurde uns zugetragen, dass es beispielsweise an den Universitäten Quoten für Moslems gebe, das heißt, dass an manchen Universitäten und in manchen Fächern angeblich bis zu 90% der Studienplätze für Muslime reserviert sind. Ganz gleich, ob es notenbessere Andersgläubige gibt. Dieses Studiensystem wirkt sich natürlich auch nachhaltig auf andere Bereiche in der Gesellschaft aus.

So gilt das malaiische Gesundheitssystem nicht als das allerbeste, gehen doch die notenbesten nichtmuslimischen Studenten lieber an Universitäten im Ausland, die diese natürlich gerne annehmen. In diesem Zusammenhang wurde uns auch die Geschichte eines Ministers erzählt, der zwar das Quotensystem an den Universitäten vehement unterstützte, sich selbst aber zur medizinischen Behandlung lieber ins Ausland begab.

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